Die Fläche unter den ROC-Kurven folgen der selben Statistik wie nichtparametrische, vergleichende Rang-Tests (Wilcoxon-Statistik). Die Signifikanz einer AUC ggü. der Diagonalen ist also einfach mit den üblichen Tests (Mann-Whitneys U-Test) auszurechnen. Auch die AUC (vgl. ROC-Tool 1) lässt sich direkt aus dieser Statistik schätzen: AUC=U/(N1*N2), U- Testgröße der Wilcoxon-Statistik, N1 und N2 - Gruppenumfänge).
Deshalb sind ROC-Kurven nicht nur für quantitative Merkmale geeigent, sondern auch für qualitative Merkmale, die sich ordnen lassen (Ordinalskala), wie z. B. Befunde von Röntgenbildern, Scores etc.
Vergleich von ROC-Kurven (Test auf Unterschied von AUC, vgl. ROC-Tool 2) sind komplex. Entscheidend ist zunächst, ob die ROC-Kurven am selben Patientengut erhoben wurden oder nicht (verbundene vs. nicht verbundene Stichproben). Bei sich überschneidenden ROC-Kurven ist es sinnvoll, sie z. B. nur in einem ausgewählten Spezifitätsbereich zu vergleichen.
Ein Ausweg ist die Verwendung von Vierfelder-Tafeln für entweder gleiche Spezifitäten (dann: Vergleich der Sensitivitäten) oder Sensitivitäten. (dann: Vergleich der Spezifitäten). Diese Tafeln kann man dann mit Hilfe des McNemar-Tests (verbundene Stichprobe, mehrere Test werden in einer Studie untersucht; dies ist die Regel bei derartigen Auswertungen) oder des Chi2-Tests (unverbundene Stichprobe) vergleichen.